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| Klatsch und Tratsch » » Thema: Kirchensteuer und Kichenmitgliedschaft. Was haltet Ihr davon? |
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Beitrag von:
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Forenkönig
Beiträge: 7633
User seit 28.04.2003
 |  Geschrieben am 12.03.2009 um 11:02 Uhr
| Hallo zusammen,
aus aktuellem Anlass will ich hier doch auch noch was dazu posten:
Nein, ich bin kein Kirchenmitglied, ich bin auch nicht eingereten um zu heiraten und ich werde auch nicht für den Kindergarten.
Das beliebte Fest der "Taufe" wird es für mein Kind auch nicht geben.
Ich bin der Meinung, jeder Mensch sollte sich BEWUSST dafür entscheiden, was er glaubt und wie.
Aber sicherlich werden christliche Werte diejenigen sein, die ich zu vermitteln versuche. Das ist nunmal die Wurzel dessen, auf was unser gesamter Verhaltenskodex einschl. unserer Gesetze beruht und den ich für mich als positiv empfinde.
Aber vielleicht möchte mein Kind ja mal katholisch sein? Bitte, wegen mir!
Ich lehne nicht die Institution ab, nur die Festlegung durch einen Dritten, in diesem Fall der Eltern.
Nun aber zum aktuellen Thema:
Ich bin den kichlichen Institutionen, den Pfarrern, den Kirchenmitarbeitern unendlich dankbar für Ihre Taten, die sie gerade "vor Ort" bei den Schülerinnen und Schülern der Winnender Schulen und bei den Angehörigen leisten.
Ich bin dankbar, dass es in den Kirchen einen Raum gibt, in dem sich auch heute die Menschen treffen können, um den Versuch zu unternehmen, das Geschehene zu verarbeiten.
Auch diese Infrastruktur bringt Kosten.
Jaaa - klar könnt ihr sagen: "Du zahlst ja auch nichts". Ja, richtig. Ich zahle keinen regelmäßigen Beitrag. Ich bezahle jedoch in jeder Kirche (ich bin Geschichte Freak, ich mag es, mit das Leben verganger Epochen vorzustellen, da sind Kirchen oftmals interessante Stätten) etwas zum Erhalt.
Ich spende Geld, wenn für einen Anlass gesammelt wird und ich unterstütze Projekte christlicher Gemeinschaften, bei denen ich den Leiter kenne und genau weiss, mit welchem Verwaltungsaufwand dort gearbeitet wird.
Nebenbei, nachdem ja pauschal die Kirchen angegriffen wurden:
Hat einer hier einer dazu aufgerfufen, dass CARE oder irgend eine andere Organisation kein Geld mehr bekommen sollte, weil es da zu Betrügereien kam? Oder braucht Greenpeace ein Büro in Hamburgs teuerster Bürolage?
Sei Ihnen vergönnt, um das gehts mir nicht! Es geht ums "Menscheln", egal in welcher Gemeinschaft.
Sooo - und nun nochmal zum Thema Glauben:
Fiel mir so ein, als ich über die gestrigen Ereignisse nachgedacht habe....
Wenn ihr morgens aus dem Haus geht und sagt "bis heute Abend", oder wie der Pfleger, der im PLK zur Zigarettenpause ging wahrscheinlich sagte "bis nachher", so ist es doch nur ein Glaube, dass wir uns wieder sehen werden.
Dieser Glaube beruht auf unsere Lebenserfahrung, dass dem so ist wie wir es erwarten. Ein bekenneder Gäubiger hat in seinem Leben die Erfahrung gemacht, dass dem so ist und dass es (s)einen Gott gibt. Das ist seine Erfahrung, die ihm das belegt.
Ich finde es gut, dass es gerade heute in Winnenden Kirchen gibt, die gerade weil sie Werte verkörpern, vielen Menschen einen Halt bieten.
in diesem Sinne
--
Sven Kamm
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Beitrag von:
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| Geschrieben am 12.03.2009 um 13:16 Uhr
|
PeterK schrieb:
1) Wenn es Götter gibt, dann können die wohl keine Frau schwängern. Sollten diese doch so übersinnlich Fähigkeiten haben, dann frage ich mich, warum sie nicht gegen Umweltverschmutzung, Klimakatastrophen, Krieg usw. vorgehen bzw. diese führen lassen, denn wenn die Göttlichkeit alles bestimmt, dann auch diese Bürden (und jetzt bitte nicht so einen Quatsch wie "das sind Gottes Prüfungen" schreiben.... ist der Sadist oder was?)
Hallo und 
Darauf habe ich ja noch gewartet, die Menschen bauen den Mist, wenn soweit alles im Eimer ist, kommt der liebe Gott und macht alles wieder heile.
Und wenn er das nicht macht ist er böse oder es gibt ihn nicht
Zu dieser Einstellung fällt mir ein alter Spruch ein:
Es gibt Hähne, die glauben das die Sonne ihretwegen aufgeht.
Wenn es ein höheres Wesen gibt (woran ich fest glaube) ist es Zeit, raum und Körperlos und kann mit unseren Vorstellungen herzlich wenig anfangen.
Deshalb halte ich die Einstellung das jeder Mensch ein vorbestimmtes Schicksal hat für ziemlich Arrogant und überzogen.
Mit der Glaubenslehre kann ich allerdings auch nicht viel anfangen. Wir sind wohl Teile eines Gesamtsystems, welches wir noch nicht mal im Ansatz begreifen können. Neuste Erkenntnisse über Raum und Zeit deuten schon daraufhin.
Die Frage die sich die Mensch stellen sollte ist nicht ob er an Gott glaubt, sondern ob er an ihn glaubt.
Zum Thema Bibel und Märchen sage ich nur: Klimawandel
Ein paar Gewitter hier, eine Überschwemmung da, schon ist die Katstrophe perfekt. An der Beeinflussbarkeit der Menschen hat sich nicht viel geändert. Vielleicht muss man es heute ein wenig subtiler angehen.
--
Mehrjungfraumann und Blaubarschbube vereint!! |
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Beiträge: 239
User seit 19.02.2007
| Geschrieben am 12.03.2009 um 14:33 Uhr
|
fischmanni schrieb:
Darauf habe ich ja noch gewartet, die Menschen bauen den Mist, wenn soweit alles im Eimer ist, kommt der liebe Gott und macht alles wieder heile.
Und wenn er das nicht macht ist er böse oder es gibt ihn nicht
Da im Sinne des kirchlichen Glaubens wir hier einen "lieben Gott" haben, der auch "allmächtig" ist - liegt genau der Schluss, den ich da hinein gebracht habe nahe.
Deine Theorie ist weder wiederlegbar noch beweisbar. Das wir nur ein Rädchen eine größeren Gesamtuniversums sind, ist völlig klar. Ob das natürlich Ursachen hat oder im handeln "höherer Wesen" begründet liegt, das sei mal dahin gestellt. Für beide Ursachen reicht die menschliche Vorstellungskraft bei weitem nicht aus.
--
Grüße aus Hannover
PeterK |
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Forenobertertianer
Beiträge: 239
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Beiträge: 3843
User seit 08.08.2005
| Geschrieben am 12.03.2009 um 18:23 Uhr
|
ray 1 schrieb:
Hallo,
was ich nicht verstehen kann,ist diese agressivität ,zu diesem thema.
geht doch still,und schlagt nicht nach!!
bin schon seid 20 jahren nicht mehr mitglied,ob wohl,
einer meiner besten freunde pfarrer ist.
also bitte ich euch,dieses thema,mit mehr fingerspitzengefühl
zu behandeln,,übriegens ist ja niemand
gezwungen dabei zu sein.
Beste Grüße
Ralf
ja,,genau,,,ob wohl, seit einfach etwas toller,,,äh, tolleranter |
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Beitrag von:
User existiert nicht mehr bei MBSLK.de | Geschrieben am 12.03.2009 um 18:40 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von Winterhasser am 12.03.2009 um 18:45 Uhr ]
@ PeterK
Jou, so ist das.....
Alles nur Spekulation, was angeblich noch so kommt. M. E. nix. Habe zuviel gesehen, erlebt, getan, beobachtet etc. Aus meiner etwas speziellen Perspektive hab ich leicht gelernt, daß das Leben jetzt und heute stattfindet. Wer "glauben" will, soll´s halt. "Wissen" kommt (vielleicht) wenn die Flatline kommt...
Gruß Horst
(Einer, der das Leben so gut nutzt, wie´s nur irgendwie geht)
P.S. PeterK
Die verraten schon recht viel(fachlich gesehen) |
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Forenabiturient
Beiträge: 763
User seit 19.12.2008
| Geschrieben am 12.03.2009 um 18:43 Uhr
| [ Beitrag wurde zuletzt editiert von uk1887 am 12.03.2009 um 18:45 Uhr ]
c-man schrieb:
'N Abend!
Eigentlich wollte ich mich zu diesem Thema nicht äußern. Mittlerweile muss und kann ich die Beiträge einzelner nur wie folgt kommentieren:
Die Art und Weise und auch die Wortwahl, mit der der Kirchenaustritt begründet wird, ist vollkommen unsachlich und vorallendingen auch inakzeptabel. Sie lässt jeden Respekt vor Andersdenkenden bzw. -gläubigen vermissen.
Und um meinen Kritikern schon vorab den Wind aus den Segeln zu nehmen: ich bin 1997 aus finanziellen Gründen aus der Kirche ausgetreten.
[Edit]
Im übrigen würde ich es bedauern, wenn dieser Thread geschlossen wird. Gerade bei solchen Themen offenbart sich die wahre Geisteshaltung und charakterliche Größe.
[/Edit]
Gruß
Ulrich
--
http://mein-slk.de.tl
#7 beim Event 2009
Hallo,
ich habe mich lange gestreubt hier mit zu Diskutieren oder meine Meinung zu sagen.
Vieles war mir zu weit unter der Gürtellinie.
Aber ich und auch einige andere sollten es so händeln wie Ulrich, einfach nur mehr Respekt im Umgang mit dem "Andersdenkenden".
Ulrich ich bin voll und ganz deiner Meinung.
Ach ja, auch ich bin 1990 aus finanzellen Gründen aus der Kirche ausgetretten.
Aber trotzdem kann ich und werde ich nach christlichen Werten leben.
--
Grüße an alle,
uk1887 |
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Forenquartaner
Beiträge: 137
User seit 21.09.2007
| Geschrieben am 13.03.2009 um 10:24 Uhr
|
Anlernschwabe schrieb:
Man muss sie ja nicht bezahlen, braucht sich dann aber nicht zu wundern, wenn Kindergärten und Pflegeheime geschlossen werden oder Gemeinden zusammengelegt werden müssen.
Das finde ich ehrlich gesagt wirklich bitter, denn die Sicherung unseres Sozial- und Versorgungssystems ist eigentlich Aufgabe des Staates, der mir jeden Monat für allen möglichen Mist, mit dem ich garnichts zu tun habe, knapp die Hälfte meines Gehalts wegnimmt.
Ich selbst bin auch ausgetreten... auf die 68 Euro, die mir netto jeden Monat von der Kirche abgezogen wurden, konnte ich leider einfach nicht mehr verzichten.
Sozial ist man in unserem Staat schon gezwungenermaßen mehr als genug, ich als 25 Jähriger muss noch mindestens 45 Jahre arbeiten gehen, in der Zeit zahle ich allein jeden Monat zig hundert Euro in die Rentenkasse, wenn ich dann mal dran bin ist das System sowas von im Arsch, dass ich wohl nicht mehr als die Grundsicherung rausbekommen werde (Stichwort: "Altern in Armut") - wobei ich knapp ne Million haben könnte, würde allein dieser Betrag für 45 Jahre relativ normal verzinst irgendwo angespart.
Ich könnte noch weitere Punkte aufzählen, wo ich unfreiwillig jeden Monat per automatischem Gehaltsabzug die Gesellschaft unterstütze, irgendwo muss dann in Zeiten von negativem Reallohnzuwachs auch mal Schluss sein und ich an mich selbst denken.
Wenn man selber mal was braucht ist man eh der Arsch, da brauche ich mich nur an meinen Onkel zu erinnern, der vor 3 Jahren an Krebs verstarb.
Er selbst zahlte (bei seinem Gehalt) mit Sicherheit zig Zehntausende Euro in die Kirche ein, als er dann das 1. und einzige Mal in seinem Leben die Kirche für sich brauchte - nämlich als er tot im Sarg lag - gab es null und nichts, der Pfarrer verlangte 50€ Wegegeldpauschale für die 5km vom Pfarramt zum Friedhof, der Orgelspieler für die Stunde Musik 200 Euro, dazu zig weitere Gebühren und Kosten, wo man sich fragt ob man eigentlich - ob zu Lebzeiten oder im Todesfall - nur noch als Geldbörse gesehen wird.
Man mag mir nun mangelnde Weitsicht vorwerfen o.ä. - aber ich sehe jeden Monat immer nur aufs Neue wieviel Geld man mir doppelt und dreifach nimmt, klar gibt es Menschen und Tiere denen es schlechter als mir geht, aber wenn ich jetzt jedem Tierheim, wo Hunde gequält werden was spende, jedem Obdachlosen 2 Euro in die Hand drücke mit dem ich Mitleid kriege, 5 armen indischen Kindern eine Schulbildung mit nur je 30€ monatlich ermögliche dann kann ich bald selbst unter der Brücke schlafen. Wo sollte die soziale Unterstützung eigentlich anfangen und wo mal aufhören? Das ist viel eher die Frage, als "Warum willst du keine Kirchensteuer zahlen?".
Bin jetzt zwar sehr abgedriftet, aber mein Unmut wollte unbedingt mal raus...
Gruß,
Michael
--
et kütt wie et kütt!  |
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Forenobersekundaner
Beiträge: 356
User seit 24.03.2008
| Geschrieben am 13.03.2009 um 15:01 Uhr
| Moin.
Ich sehe das genauso wie Michael und bin auch vor einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten. Ausserdem mag es schon richtig sein, das viele Altenheime kirchliche Träger haben, aber wer von Euch hat da schon mal einen Blick hinter die Kulissen werfen können? Die Plätze in diesen Heimen kosten genausoviel wie in den meisten der anderen Träger (AdöR oder private) auch. Und die Mitarbeiter dort müssen auch mit Personalmangel kämpfen, weil an allen Ecken gespart wird. Was ich damit sagen will ist, dass die Kirchen als Träger solcher Einrichtungen keinen Deut besser sind als andere.
Aber ich kenne auch eine Gemeinde, in der die Kirche im Mittelpunkt steht, die viel für die Bevölkerung ermöglicht und in der sich jeder auf den anderen Verlassen kann. Die machen dort viel Jugendarbeit und Sonntags ist die Kirche rappelvoll. Und dem Pastor ist es egal, ob die Besucher seiner Gottesdienste und der anderen Veranstaltungen Kirchensteuer zahlen oder nicht. Der sagt nämlich einfach "Liebe Deine Nächsten wie dich selbst" und er kann die wirtschaftlichen Nöte nachvollziehen, die manch einen aus der Kirche austreten lassen und macht auch keinen Hehl daraus. Für den ist es nur wichtig, dass die Menschen miteinander leben in dem Ort und nicht nur nebeneinander. Und das hat der da richtig gut hinbekommen.
Gruß
Jörn
--
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