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Klatsch und Tratsch » » Thema: aktuelle Umfrage: "Anwesenheitsprämie" für keine/geringe Krankheitstage in Betrieben gut?
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   S - FP 230

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 Geschrieben am 03.01.2017 um 12:03 Uhr   
Ich bin erstaunt über den aktuellen Stand der Umfrage!

Ich hätte nicht gedacht das das so positiv gesehen wird.

Folgende Probleme sehe ich dabei:

- man steckt ggf. Kollegen an
- man ist nur da um da zu sein um Geld zu kassieren, Arbeitserfolg = Null?
- krank/angeschlagen liefert man u.U. Mist ab, da man schlecht drauf ist
- für € 300 riskiert man Folgeerkrankungen od. deutliche Verschlechterung
- Krankmeldung wird "erschwert"

Ich denke das ist eine Entwicklung wie in Japan, wo der soziale Druck so groß ist, dass die Wenigsten Ihren Jahresurlaub voll nehmen.

Der Körper merkt sich solche Behandlung sicher und ich kann mir nicht vorstellen, dass man das jahrelang treiben kann ohne irgendwann die Rechnung dazu zu bekommen!

Ich denke da an das "harmlose" Beispiel verschleppte Erkältung/Grippe und Herzmuskelentzündung, nur um ein Beispiel zu bringen.

Soll jeder halten wie er will!

Aber im Großraumbüro ist so etwas für mich völlig unmöglich, zumindest bei ansteckenden Krankheiten!

Ich wäre auch nicht begeistert, wenn der/die Verkäufer(in) mich anhustet o.Ä.! Also auch bei Berufen mit viel persönlichen od. ggf. sogar (Körper)Kontakten völlig indiskutabel!

Gruß

Frank


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   U WE 55

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 Geschrieben am 03.01.2017 um 12:11 Uhr   
[ Beitrag wurde zuletzt editiert von U WE 55 am 03.01.2017 um 12:12 Uhr ]

Hallo Frank,
so ist es ...Kranke MA verseuchen das Arbeitsklima.....

Unsere GF hatten dies für 2015 auch mal versucht,
es gab nur Chaos, da duzende Rückfragen kamen..

Bin erst seit 11 Monaten da, bekomme ich auch die Prämie
mein Kind ist krank und ich muss zu Hause bleiben..Prämie?
Mütterzeit ...Prämie
usw.

Wir als BR haben die Prämie abgelehnt, aber für das Jahr 2015 einmalig durchgewunken...
Diese Jahr hat die GF es erst gar nicht versucht, weil es Ihnen zuviel Aufwand war..

--
Du hast zwar Recht, ich finde meine Meinung aber besser!

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User existiert nicht mehr bei MBSLK.de
 Geschrieben am 03.01.2017 um 12:17 Uhr   
Ich war vor 35 Jahren in einem Betrieb tätig, in dem es eine Anwesenheitsprämie von 200 DM pro Monat gab.
Da habe ich den Jahresurlaub stets innerhalb eines Monats genommen.
Damals war ich noch im Hochleistungssport und kannte krank sein nicht wirklich.
Und wenn, habe ich mich hin geschleppt. In jungen Jahren sicher einfacher als im vorgerückten Alter.
Im Übrigen muss man auch die Prämie in Relation zum Gehalt sehen.
Bei einem Nettogehalt von 1500€ sind 300€ sicher schmerzlicher als mit 3000€ aufwärts.

--
Gruß
Ralf, CCAA/Schäl Sick
Aber jetzt in Niederbayern

Schönwetter: SLK 200Kompressor 2003 obsidianschwarz
Sonst: CL Sportcoupe Kompressor 2003 obsidianschwarz

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   Olli aus Mainhattan



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 Geschrieben am 03.01.2017 um 13:05 Uhr   
Beim Daimler ist das ja nicht sooo neu. Die Info ging letztens auch durch die Nachrichtensendungen.
In den letzten Jahren findet auch bei vielen großen Betrieben ein Outsourcing des Gewissens statt. Mittel- oder langfristige Gedanken sind einfach uncool. Schade.


Gude, Olli - diese Woche auch mit grippalem Infekt ausser Gefecht gesetzt.

--
"Es ist heilsam, sich mit farbigen Dingen zu umgeben. Was das Auge freut, erfrischt den Geist, und was den Geist erfrischt, erfrischt den Körper."
Prentice Mulford (1834 - 1891)

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   QT

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Beiträge: 8589
User seit 17.04.2005
geprüftes Mitglied
 Geschrieben am 03.01.2017 um 13:57 Uhr   


S - FP 230 schrieb:
Folgende Probleme sehe ich dabei:

- man steckt ggf. Kollegen an
- man ist nur da um da zu sein um Geld zu kassieren, Arbeitserfolg = Null?
- krank/angeschlagen liefert man u.U. Mist ab, da man schlecht drauf ist
- für € 300 riskiert man Folgeerkrankungen od. deutliche Verschlechterung
- Krankmeldung wird "erschwert"
Zu Deiner Liste möchte ich noch hinzufügen:

- Benachteiligung chronisch kranker bzw. leicht erkrankenden Menschen

Wir verabschieden uns halt Jahr für Jahr immer mehr und mehr von der Solidargemeinschaft und es gilt, die Ellbogen einzusetzen und zu hoffen, dass Kinder, Enkel usw immer zu den "Stärkeren" gehören werden.

Den Befürwortern solcher Regelungen wünscht man dann einfach das ein oder andere, damit ihnen auch mal ein Licht aufgehen möge.

--
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   SLK172

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 Geschrieben am 03.01.2017 um 14:26 Uhr   


QT schrieb:

- Benachteiligung...


Mahlzeit,

ich habe noch nicht abgestimmt und bin etwas hin- und hergerissen. M.E. sollte man eine "Belohnung" für einen Teil der Belegschaft nicht sofort als "Benachteiligung" des anderes Teils sehen. Das klingt immer gleich negativ. Man kann das Glas auch als halb voll bezeichnen, wenn es halb leer ist.

In diese Problematik spielt ja auch rein wie im jeweiligen Betrieb generell mit Krankheitstagen umgegangen wird. Bei uns war es bis vor kurzem notwendig, bereits für den 1. Krankheitstag ein Attest vorzulegen (spätestens am 3. Tag der Krankheit). Derzeit wird erstmalig und zunächst befristet probiert, dies bis zu 3 Tagen kulant zu handhaben. Die Vorteile sind, dass man sich nicht krank zum Arzt schleppen muss und dass die Wartezimmer bei den Ärzten nicht künstlich voll werden, nur weil die Leute unbedingt ein Attest brauchen, obwohl sie nach 3-4 Tagen auch ohne Arzt wieder gesund werden.

Mir sind aber auch Firmen bekannt, in denen solche Regelungen gnadenlos ausgenutzt werden, ohne dass gegen die Schmarotzer in der Belegschaft vorgegangen wird.

Die Idealfall wäre also, dass mit solchen Regelungen die Verp.... davon abgehalten werden sich krank zu melden und alle anderen einfach so weitermachen wie bisher, ohne sich motiviert zu fühlen, unbedingt immer anwesend zu sein.

Wer sich also als Mitarbeiter selbst diesem Zwang unterstellt, die 50€ pro Quartal zusätzlich zum Gehalt (und zur Erfolgsprämie von z.B. 5.650€ beim Daimler) erreichen zu müssen, sollte dafür nicht andere verantwortlich machen (Hinweis: die 200€ sind pro Jahr zu rechnen und nicht pro Monat wie oben teilweise geschrieben, und sie werden auch nicht sofort gestrichen ab dem 1. Krankheitstag, sondern pro Quartal gerechnet. Für chronisch Kranke gibt es Härtefallregelungen).

Ich gebe Frank aber recht, dass hier theoretisch Unbeteiligte zu Schaden kommen können, wenn sie sich bei solchen Leuten anstecken. Von daher sollte man es testen und nach 1-2 Jahren auswerten und die Kollegen und Mitarbeiter dazu befragen. soweit ich weiß hat der BR beim Daimler nach einigen Veränderungen des Feldversuches zugestimmt.

Gruß

Guido


--
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"Es ist besser, Deiche zu bauen, als darauf zu hoffen, dass die Flut Vernunft annimmt.“ (Hans Kaspar)

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   Jens_BS

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 Geschrieben am 03.01.2017 um 14:46 Uhr   
Ich finde diese Diskussion sehr interessant. Ich oute mich mal das ich mit "ja" gestimmt habe und das obwohl ich als Allergiker oft 1-2 Wochen im Frühjahr ausfalle.

Da ich dann aber wirklich nicht arbeiten kann sehe ich das als Fakt und dann würde mir halt keine Prämie zustehen.

Das "ja" kam eher daher, dass wir so vielleicht die "Quartalsgrippenutzer" besser in den Griff bekommen können. Deutschland hat nachweislich einen der höchsten Krankenstände und ich kenne viele die sich krank schreiben lassen wenn sie "keine Lust" haben.

Ob die Prämie dafür die richtige Lösung wäre weiß auch ich nicht, denn die oben geschriebenen Argumente (Kinder, Elterzeit und andere Beispiele) deuten mehr auf ein "nein".

Vermutlich hätte ich nach dem Lesen eurer Kommentare auch "nein" gewählt, aber bei beiden Lösungen würde es unzufriedene Menschen geben und Probleme, die vorher vielleicht noch gar nicht vorhanden sind.

Trotz "ja" sage ich das ich es nicht Verantworten kann krank zur Arbeit zu gehen und die Kollegen und Kolleginnen anzustecken.

Ich warte schon gespannt auf weitere Meinungen

--
Gruß Jens

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   S - FP 230

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 Geschrieben am 03.01.2017 um 15:01 Uhr   


SLK172 schrieb:

In diese Problematik spielt ja auch rein wie im jeweiligen Betrieb generell mit Krankheitstagen umgegangen wird. Bei uns war es bis vor kurzem notwendig, bereits für den 1. Krankheitstag ein Attest vorzulegen (spätestens am 3. Tag der Krankheit).

Gruß

Guido




Hi Guido,

das Krankmeldeprocedere kann individuell "angespasst" werden.

Solch chronisch "Kranke", speziell Diejenigen die unter der Freitags-, Montags- oder Brückentagskrankheit leiden, kann man individuell mit Zustimmung des Betriebsrates auch dazu verdonnern bereits am ersten Tag eine Krankmeldung vorzulegen, selbst wenn erst der 3. Tag üblich ist.

Bei uns klappt das mit der BR-Zustimmung, da die auch keine Kollegen mögen die sich auf dem Rücken der restlichen Belegschaft zusätzliche "Urlaubstage" gönnen. Spitzenreiter liegen/lagen da bei jenseits der 25 Arbeitstage.

Allerdings zeigt die Erfahrung dass die Hartnäckingen damit kein Problem haben und das Ändern hin zum 1. Tag keinen positiven Einfluss auf die "Krankheit" hat!

Es scheint da auch Ärzte zu geben, die so etwas am Telefon abklären und man die Krankschreibung dann gemütlich im Laufe des Tages abholen kann!

Gruß

Frank

--
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   zermanik

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 Geschrieben am 03.01.2017 um 15:05 Uhr   
Ach ja !
So ist es an jedem Jahresanfang .Dieser Vorschlag ist nicht neu .
Die Schar der Arbeitgeber legt wieder Köder aus .
Und wer in schluckt bestätigt nur , was sie schon immer wussten ,,Die sind doch alle gar nicht so krank ´´

Der Arbeitgeber meiner Frau macht die Jahresprämie abhängig von der Zahl der gemeldeten Krankheitstage .Das heißt keine Fehltage 100% usw.

Wer sich beim Gespräch mit dem Kunden eine Erkältungs- Krankheit zuzieht hat Pech, aber das gehört zum Berufsrisiko .Bei einem Selbständigen natürlich umso Ärgerlicher .

Viel Schlimmer als das finde ich die bezahlten Raucherpausen im Betrieb.
Bei meinem letzten Arbeitgeber wurde diese Großzügigkeit von Allen Rauchern aufs schlimmster Weise ausgenutzt .

--
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   S - FP 230

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Beiträge: 5351
User seit vor Apr. 03
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 Geschrieben am 03.01.2017 um 15:16 Uhr   
[ Beitrag wurde zuletzt editiert von S - FP 230 am 03.01.2017 um 15:18 Uhr ]



Jens_BS schrieb:
Ich finde diese Diskussion sehr interessant. Ich oute mich mal das ich mit "ja" gestimmt habe und das obwohl ich als Allergiker oft 1-2 Wochen im Frühjahr ausfalle.

Da ich dann aber wirklich nicht arbeiten kann sehe ich das als Fakt und dann würde mir halt keine Prämie zustehen.

Gruß Jens



Hallo Jens,

gerade chronisch Kranke sind, nach meinem Verständnis, ja eigentlich nicht die "Zielgruppe" dieser Aktion, sondern diejenigen, welche mehrfach im Jahr nur ein oder zwei Tage fehlen, also wie weiter o.g. die "Freitag-, Montags- und Brückentagskranke"!

Und wie dort auch beschrieben bekommt man die selbst mit Krankmeldung bereits am ersten Tag fast nicht in den Griff!

Aktuell hatten wir da einen Fall, wir reden von 50 Tagen plus p.a. und das über 3 Jahre hinweg, bei welchem man über ein Jahr hart am Ball war und es schlussendlich gelungen ist zu überzeugen, dass ein Arbeitgeberwechsel für beide Seiten die beste Lösung sei!

Insoweit halte ich diese Prämie für nutzlos und eigentlich ungerecht.

Leute wie Du werden benachteiligt, obwohl sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten ordentlich arbeiten und das Unternehmen stützen, die Schlamper und nicht kollegialen werden sich nicht ändern.

In den anderen Fällen gehe ich davon aus, dass die Nachteile durch schlechte Produktivität bzw. hohe Fehlerquote sowie die Ansteckung anderer Mitarbeiter den Vorteil dass sich Einige nicht "ungerechtfertigt krank melden", mehr als ausgleicht.

Gruß

Frank




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