MBSLK - SLK & SLC Community - Die MBSLK.de-Foren - Mehdorn-Rücktritt, oder: Darf ein Chef überprüfen, ob ein Mitarbeiter Interna verpfeift?

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Geschrieben am 30.03.2009 um 15:06 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von ABC am 30.03.2009 um 15:19 Uhr ]

Hallo zusammen,

heute bietet Bahn-Chef Mehdorn nach tagelangen Diskussionen seinen Rücktritt an. Abgesehen davon, dass ich seinen ständigen Drang zum Börsengang, der für mich immer sehr nach persönlichen Vorteilen roch, nicht gut fand, finde ich die aktuelle Diskussion geradezu hanebüchen.

Da lässt ein Chef gezielt nach Mitarbeitern suchen, die Unternehmens-Interna an die Presse verpfeifen, und checkt dazu alle E-Mail-Konten - wohlgemerkt natürlich nur die dienstlichen, auf die privaten hat er ja keinen Zugriff. Und das soll so schlimm sein? Wer so blöd ist, dem eigenen Arbeitgeber gezielt zu schaden, und dann auch noch doppelt blöd dazu den dienstlichen E-Mail-Account nutzt, hat ja wohl auch Strafe verdient. Zumal m.W. jeder Chef dienstliche E-Mails überprüfen darf.

Datenschutz ist gerade mir sehr wichtig - aber in diesem Fall doch mal wieder gezielt von Interessengruppen wie den ewig unsäglichen Gewerkschaften missbraucht worden, um eine missliebige Person abzusägen. Da sieht man mal wieder, wie die Presse immer wieder unser Land manipuliert.

Was sagt Ihr zu diesem Fall?

--
Grüße
ABC
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Geschrieben am 30.03.2009 um 15:26 Uhr

Mahlzeit,

da stimme ich dir mal nicht zu

In diesem Fall ist bei mir der Eindruck entstanden, dass Herr M. einer von der Sorte ist, die meinen, dass letztlich nur der Unternehmenserfolg zählt und nicht mit welchen Mitteln dieser erreicht wurde.

Noch mal zum Nachlesen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,615489,00.html

Es handelt sich hier m.E. um eine Konzern-interne Rasterfahnung ungeahnten Ausmaßes. Da wird versucht mit Suchbegriffen Quertreiber zu identifizieren, was mit Sicherheit viele Unschuldige Mitarbeiter in den Focus der internen und externen Detektive rückt und schon vorab sämtliche Mitarbeiter unter Generalverdacht stellt.

Ich kann auch zunächst keinen Grund (der aus seiner Arbeit entstanden ist) erkennen, warum die Bundesregierung Herrn M. loswerden will. Die generelle Lage der Bahn ist nicht so schlecht, da macht er seine Arbeit scheinbar ganz gut.

Dazu kommt noch, dass sich in den letzten Monaten einiges angesammelt hat, was Öffentlichkeit, Gewerkschaften und damit auch die Politik nicht mehr hinnehmen wollten. Noch ist die Mitarbeiterbespitzelung in D zum Glück nicht allgemein akzeptiert, aber wer weiß wie weit das gehen wird (siehe NOKIA Finnland).

Ich empfehle daher mal das Video "60 Jahre DDR". So langsam scheint es ja in die Richtung zu gehen.

http://www.bendecho.de/88463811ea-60-jahre-ddr-aktuelle-kamera-extra3

Gruß

Guido

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Geschrieben am 30.03.2009 um 15:31 Uhr

ABC schrieb:

Da sieht man mal wieder, wie die Presse immer wieder unser Land manipuliert.

--
Grüße
ABC
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Hi ABC,

die von Dir gezogene Verknüpfung zur "bösen Presse" ist mir zwar nicht ganz klar, im übrigen hast Du aber Recht. Arbeitnehmer dürfen in unserem Land viel, ihre Betriebe beklauen, die Firma als KZ bezeichnen, krank "feiern", Vorgesetzte beleidigen, ihrem Arbeitgeber rechtswidrig Konkurrenz machen etc. etc., Arbeitgeber dürfen "wenig" bis gar nichts. Ich bin schon dafür, dass auch Arbeitgeber sich an Recht und Gesetz halten. Anstand und gutes Benehmen sollte man aber nicht nur von den "bösen" Arbeitgebern, sondern auch von der "unterjochten, geknechteten und ausgebeuteten" Belegschaft verlangen dürfe. Für die gilt allerdings eine andere, klasenspezifische Werteordnung.

Zu Mehdorn selbst: Erfolgreich für sich und die "Aktionäre", auf Kosten der Belegschaft und der Bahnkunden. Deshalb ist der Mann für mich kein Verlust. Wie z.B. Ackerman von der Deutschen Bank und Zumwinkel von der Post gibt es wohl kaum einen Deutschen (Ex)Manager, auf den man noch eher verzichten könnte.

--
Gruß aus München

Felix
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Geschrieben am 30.03.2009 um 15:53 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von ABC am 30.03.2009 um 15:57 Uhr ]

SLK171 schrieb:
Mahlzeit,

da stimme ich dir mal nicht zu
...
Gruß

Guido

Hallo Guido,

genau das verstehe ich unter einer Diskussion - sachliche Gegenargumente sind immer gern gelesen, "ja, Du hast genau Recht" erwarten andere

Danke dafür, nachdem ich ja in Sachen "Rückwärts-an-der-Mauer-parken" mal wieder von ein paar Einzelnen persönlich niedergemacht wurde, statt dass sie was zum Thema sagten oder den Thread einfach überlesen

Das soll aber hier kein Thema mehr sein - am Smily sieht man ja auch, dass ich so schnell nicht nachtragend werde.

Zur Sache: Eigentlich muss sich ein Mitarbeiter bei allem, was er beruflich tut, doch nur immer fragen "findet mein Chef OK, was ich hier gerade mache, wenn er das sieht". Dann kann es nicht dazu kommen, dass nach Pressekontakten gesucht wird und dabei allerlei ganz andere Dinge zum Vorschein kommen (was doch die Befürchtungen der Datenschützer sind, oder?).

@Felix: Gut geschrieben, da stimme ich Dir voll zu!

--
Grüße
ABC
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Geschrieben am 30.03.2009 um 16:01 Uhr

Schickt ihn endlich in den Ruhestand, ohne Ruhestandsbezüge!!!

Leider nur ein Traum

!

Ich habe kein Problem wenn in einer Firma ein Verdacht besteht, dass der/die Mitarbeiter, natürlich unter Einhaltung der entsprechenden Wege, überwacht werden.

Einen generellen "Überwachungsapparat" kann und will ich dabei nicht akzeptieren. Es gilt für mich noch immer die Unschuldsvermutung, bis ich eines Besseren belehrt werde und es Indizien für das Gegenteil gibt.

Auf der anderen Seite habe ich vor ca. einem Jahr einen Fall mit einem Mitarbeiter gehabt, der mir ganz klar die Grenzen das Datenschutzes, Betriebsverfassungsgesetzes und Betriebsvereinbarungen aufgezeigt hat.

Da geht mir doch echt das Messer in der Hose auf wenn ich genau weis, dass ich besch...en werde, es aber nicht definitiv nachweisen kann.

Im vorliegenden Fall konnte ich nur nach tagelanger und tlw. mühsamer Recherche "Nachweise" für Gleitzeit und Spesenbetrug finden. Die waren dann aber noch immer nicht so gerichtsfest, als dass man denjenigen hätte feuern können. Schlußendlich Abmahnung, das wars und für die Zukunft habe ich den Mitarbeiter so schlau gemacht, dass er nun weis, wie er es besser machen kann

!

Aber wie schon gesagt, das war ein konkreter auf einen Mitarbeiter bezogerner Vorgang. Generell würde ich solche "Untersuchungen" nur bei Verdachtsmomenten vornehmen!

Mehdorn hat aber mehr als genug Dreck am Stecken, für den wäre der Rücktritt schon längstens fällig gewesen und wenn der sich jetzt noch hält, dann habe ich auch keine Ahnung mehr, wie man den los bekommen soll!

Gruß

Frank Peter

--
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Ganz arme Menschen!!!

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Geschrieben am 30.03.2009 um 16:32 Uhr

Hi,

hier übrigens das von Mehdorn entwickelte hausinterne Emailprogramm:

http://tinyurl.com/c6ockk

--
Gruß aus München

Felix
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Geschrieben am 30.03.2009 um 16:51 Uhr

/OT on

ich finde den "Mauer parken" Thread garnimmer !?

/OT off

zu dem eigentlichen Thema: ich würde auch alle Hebel in Bewegung setzen um herauszufinden wo die "schwache" Stelle in meinem Unternehmen ist...Datenschutz her oder hin.

Ich verstehe auch dass das dem Einen oder Anderen ein "Dorn" im Auge ist.

--
---------------------------
Grüsse aus dem Schwabenländle
mir schwätzed älles...ausser Hochdeutsch

Ro-Bär-T

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Lime

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Geschrieben am 30.03.2009 um 18:59 Uhr

Ist er denn selbst auch ausgespäht worden?
Spaß bei Seite: Wenn ihm selbst die Firma gehört, dann würde ich privat verstehen, wenn er nach offenen Löchern sucht - ist er aber nicht! Er ist Angestellter und muss sich wie alle anderen an die Vorgaben des Gesetzgebers halten - hat er aber nicht!
Er bekommt unter anderem sein Geld dafür, dass er Verantwortung übernimmt - auch für offensichtlich ungesetzliche Bespitzelungen.
Tut mir leid, ein Betonkopf weniger, er wird's überleben! Ich kenne andere Manager, die es besser können und zwar ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen.
Was mich eher interessiert - und das hat er vorangetrieben - der Börsengang mit dem Teil des Unternehmens, der Geld abwirft. Den anderen Teil - Wartung etc.- den versucht man uns Steuerzahlern aufs Auge zu drücken! Ich vermute mal im Jahr der Wahlen, dass es verschoben wurde ...

Meine Meinung: Der Dorn muss weg!

Viele Grüße
Emil

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Geschrieben am 30.03.2009 um 19:05 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von ABC am 30.03.2009 um 19:08 Uhr ]

Hallo Emil,

Du irrst leider in einem wichtigen Punkt: Lt. aktuellem Stand sind die Taten, für die Mehdorn kritisiert wird, eben nicht strafrechtlich relevant. Es geht scheinbar nur um die werte Befindlichkeit der Gewerkschaften, die ihn los werden wollen und daher wie immer die Presse auf ihn gehetzt haben, damit diese wiederum die Allgemeinheit aufhetzt (und was ja offensichtlich geklappt hat; es gibt immer genug Dumme, die die typischen Klischees, die die Gewerkschaften stereotypisch verwenden, glauben). Denn es ist ja nun schon Wahlkampf - und da tun die Politiker fast alles, was die BILD fordert. Man muss sich ja schließlich nicht unnötig (dumme) Wähler vergraulen.

--
Grüße
ABC
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ray 1

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Geschrieben am 30.03.2009 um 19:25 Uhr

Hallo,

endlich,das darf doch eigendlich nicht wahr sein,wie lange

das immer dauert,bist solche personen ihren hut nehmen.

er wahr schon sehr lang nicht mehr haltbar.

zur sicherheit in firmen,hat der arbeitgeber schon rechte,

dies bezieht sich aber auch nur für mitarbeiter,die in

sicherheitsrelevanten bereichen tätig sind,dazu dürfte der

kellner im speisewagen wohl eher nicht dazu gehören.

der gute herr mehdorn,hat m.e.den bogen sehr weit überspannt.

Schönen Abend

Ralf

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