MBSLK - SLK & SLC Community - Die MBSLK.de-Foren - Telekom-Streik: verdi erlaubt anderen Firmen niedrigere Tariflöhne, nicht aber der Telekom?!

ABC

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ABC

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Geschrieben am 15.05.2007 um 18:00 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von ABC am 15.05.2007 um 18:01 Uhr ]

Hallo zusammen,

mich betrifft der "T-Streik" bisher Gott sei Dank nicht: Es funktioniert noch alles einwandfrei, und auftragsmäßig gibt's bei mir aktuell nichts zu tun. Habt Ihr was bemerkt? Die Hotlines sind doch auch so schon immer kaum erreichbar und noch dazu inkompetent - was soll da noch schlechter werden? Man sollte denken, die Hotlines werden dauerhaft bestreikt, schon seit Jahren

Was ich aber unverschämt finde: verdi's Vorgehen! Mit anderen Firmen wie Arcor vereinbaren sie ohne jegliches Aufsehen und ohne große Diskussion seit jeher 20-30% niedrigere Tariflöhne (wurde erst gestern in WISO gezeigt; bei der Lufthansa verdient man im Callcenter sogar 40% weniger als bei T-Com, auch von verdi genehmigt; ich will gar nicht erst wissen, was die bei Versatel und Hansenet/Alice verdienen...), bei der Telekom soll das aber nicht möglich sein.

Ich finde, verdi ist Hauptschuldiger an der Misere: Hätten die den T-Wettbewerbern nicht deutlich niedrigere Tarifabschlüsse genehmigt, müsste jetzt auch die Telekom sich dem Wettbewerbsdruck nicht so sehr beugen. Das hat verdi selbst verbockt und versucht nun, der Telekom den schwarzen Peter zuzuschieben.

--
Grüße
ABC
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teamioli

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teamioli

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Geschrieben am 15.05.2007 um 19:54 Uhr

Moin,

unsere Gewerkschaften, die gerade die Bundesregierung so "nett" auffordern, dass ein Mindestlohn von 7,50 Euro vorgeschrieben wird, haben auch die Verträge abgeschlossen, nach denen die Friseusen im Osten 3,60 Euro bekommen.

Grüße
Sönke

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Zum offen fahren ist es nie zu kalt - nur zu nass.

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mike_bu

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mike_bu

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Geschrieben am 15.05.2007 um 20:10 Uhr

Mann kann ja die Vor- oder Nachteile der deutschen Gewerkschaften durchaus kontrovers diskutieren. Auch ich bin der Meinung, das die Gewerkschaften häufig nicht die Interessen ihrer Mitglieder konsequent vertreten haben.

Ich möchte aber mal darauf hinweisen, das nicht die Gewerkschaften streiken, sondern die Arbeitnehmer. Und dies m.E. zu recht.

Die Tatsache, das woanders Dumpinglöhne gezahlt werden, kann einfach kein Freibrief sein, um auch die Löhne im eigenen Hause massiv nach unten zu korrigieren. Dieser Irrweg hat sich in den letzten 15 Jahren lediglich für Aktionäre bezahlt gemacht. Für die Arbeitnehmer haben diese Maßnahmen weder Kündigungen noch Schließungen verhindert oder Arbeitsplätze geschaffen.

Die Probleme der Telekom sind das Ergebniss falscher Management-Entscheidungen sowie der arroganten Form im Umgang mit ihrer Kundschaft.
Ich kann da nur sagen, das sie ein Riesenpotential an neuen Kunden, gerade auch im Bereich der Breitbandkommunikation, haben, wenn sie endlich auch ländliche Gebiete mit schnellen DSL-Zugängen versorgen würden. Aber dafür ist man sich ja zu fein.

--
------ mike -------
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Geschrieben am 15.05.2007 um 22:57 Uhr

Ich kämpfe gerade mit mir, ob ich dazu was sage oder besser die Klappe halte.....

Nee ich sag was!

1. Heftpflaster, schick und einfach konstruiert, Deine pauschalisierende Aussage dass die Hotlines der T per se und durchgängig inkompetent sind. Das erzählt ja zur Zeit jeder, der sich befleißigt fühlt es beurteilen zu können, nicht wahr?

Bliebe zu überlegen ob da nicht potential zufriedene Kunden existieren, die gut bedient werden und darob im allgemeinen Gejaule um schlechten Service erst gar nicht auftauchen (analog guter/schlechter Service DC)

2. Du referenzierst in Deinem Beispiel ausschließlich auf Callcenter anderer Anbieter. Im Fall des T's geht es aber nicht nur um Callcenter, sondern um Mitarbeiter, die komplexe Kundennetze betreuen, Service vor Ort betreiben etc

Also Dein Beispiel ist - sorry - ein Apfel und Birnen Vergleich.

Aber das wird ja über die Medien genauso publiziert, schade, wirklich schade, das die Allgemeinheit nicht fähig ist, hier differenziert zu betrachten.

Macht ja nix, Obermann setzt sich letztlich durch, Verdi gibt ein bißchen zu, die Aktionäre werden befriedigt und ein weiteres deutsches Unternehmen wird zerschlagen (siehe Siemens).

Klasse. Unglaubliches tolles Management. Ein weiterer Schritt in die Globalisierung.

Wenn Du demnächst ein Callcenter anrufst antworten Dir Inder. Die sind nämlich noch kostengünstiger als 1 Euro Jobber.

Gut, wenn es funktioniert. Schlecht, wenn es viele Arbeitsplätze in Deutschland kostet.

Meine Meinung!

LG
Katja

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PeterP

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Geschrieben am 15.05.2007 um 22:59 Uhr

Hallo zusammen,

nun - ich hab da mal gelernt/gearbeitet anno Tobak und weil die damalige graue Post schon einen etwas seltsamen Umgang mit ihren Mitarbeitern pflegte (nicht die direkten Vorgesetzten), hab ich mich damals (1979) verabschiedet. Der Streik ist nicht einfach nur Gehaltssicherung - lest bitte dazu erst mal
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,482441,00.html
Hier wird mal wieder auf dem Rücken der Mitarbeiter versucht auszubügeln, was der Fischkopf verursacht hat - kommt euch das nicht bekannt vor???? DaimlerCry... BenqMob... AEG und Grundig, die Liste könnte ich beliebig verlängern.
Viele Mitarbeiter sind es einfach leid, das von Jahr zu Jahr sie als die Schuldigen der Firmenprobleme herhalten müssen - bei T... ist jetzt der berühmte Tropfen gefallen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat bei den Mitarbeitern ... und die Gewerkschaft ist schnell auf den Zug aufgesprungen und versucht sich da jetzt wieder positiv in Szene zu setzen ... gebraucht werden die Gewerkschaften m.E. eigentlich nicht mehr, echte Vertreter der Arbeitnehmer sind sie schon lange nicht mehr - genau so wenig wie die Krankenkasse sich um Kranke kümmert und das Arbeitsamt *pardon* Agentur für Dingsda sich um mehr Arbeitsplätze ...

Verrückte Zeiten und wenn das so weiter geht, dann wird vielleicht mal in Deutschland es doch genug Wut geben, dass die Leute für ihr Recht auf die Straße gehen ... ist nur meine bescheidene Meinung - ach ja, mir wurde auch mal eben durch firmeninterne Umstrukturierung das Gehalt um 10% gekürzt - ich hätte wählen können 10% weniger Geld oder ohne Arbeit da stehen, da fällt es einem leicht in der heutigen Zeit sich zu entscheiden

... es gibt in meinem Beruf genug Kollegen denen gerade noch schlechtere Arbeitsbedingungen zwangsweise verordnet werden. Mitarbeiter sind zu teuer, noch dazu wenn sie beim Kunden arbeiten und das Geld reinholen ... wie war das mit der Fisch stinkt vom ***

Gruß Peter

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Geschrieben am 16.05.2007 um 10:42 Uhr

Moin,

würde gerne von den Outsourcing-Kritikern mal hören wie die Alternative aussehen soll?

Alle bleiben bei der Telekom (?)
Es wird einfach weiter der gleiche Lohn gezahlt (?)

->Telekom ist irgendwann pleite, die meisten Jobs gehen futsch, der Rest wird zu schlechteren Konditionen von Konkurrenten übernommen. (?)

Etwas einfach dargestellt, aber das kanns doch auch nicht sein, oder?

Dass in der Vergangenheit große Management-Fehler gemacht worden sind, will ich nicht bestreiten, aber die Frage ist momentan doch nur: wie geht es jetzt weiter bzw. wie kann es überhaupt weiter gehen?

Gruß

Guido

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*** http://www.slk-stuttgart.de ***

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Artur

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Artur

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Geschrieben am 16.05.2007 um 15:44 Uhr

SLK171 schrieb:

aber die Frage ist momentan doch nur: wie geht es jetzt weiter bzw. wie kann es überhaupt weiter gehen?

Na, egal was kommt, eines ist sicher. Eine Gehaltserhöhung wird es für die Mitarbeiter nicht geben. Dafür aber für das Top-Management, weil deren Job zur Zeit sooo anstrengend ist.

--
Viele Grüße,
Artur

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Geschrieben am 16.05.2007 um 21:08 Uhr

[ Beitrag wurde zuletzt editiert von ABC am 16.05.2007 um 21:13 Uhr ]

Hallo zusammen,

@Peter und Katja: Habt Ihr einen Telefonanschluss und möglichst auch DSL bei der Telekom oder anderswo?

Ich selbst bin übrigens seit eh und je T-Kunde und mit der Technik stets zufrieden gewesen. Mit dem Service allerdings fast nie, und glaubt mir (bitte auch Du, Katja) - ich habe extrem viele Erfahrungen mit T-Hotlines gesammelt und kenne mich auch technisch und sogar produktmäßig fast immer deutlich besser aus als die Hitline-Mitarbeiter, so dass ich deren Qualität durchaus beurteilen kann. Allerdings, das ist wahr: Andere Hotlines sind auch meist nicht besser.

Was ich auch sagen muss: Die Auslagerung hat nichts mit Qualitätsverbesserung zu tun, sondern einzig und allein mit Kostensenkung. Nur kann man das ja so als Vorstand nicht sagen.

Um die Qualität zu verbessern, müsste die Hotline dezentralisiert werden und in jeder größeren Stadt ein eigenes Servicecenter aufgebaut werden mit Leuten am Telefon, die täglich auch direkten Kontakt zu den Technikern haben und diese wieder persönlich kennen. Das ganze Zentralisieren und damit auch Anonymisieren der Mitarbeiter - Service als Fabrik - ist die Crux.

--
Grüße
ABC
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Geschrieben am 16.05.2007 um 23:43 Uhr

ABC schrieb:

Hallo zusammen,

@Peter und Katja: Habt Ihr einen Telefonanschluss und möglichst auch DSL bei der Telekom oder anderswo?

Grüße
ABC

Hi ABC,

jepp, ISDN T-Com, Handy T-Mobile und DSL von 1&1 damals als Reseller von big T - *toitoitoi* keine Probleme und damit auch keine Hotline benötigt.
Wenn man so liest, dass die T-Hotliner bis zu 14 Programme starten müssen um einen Anrufer zu helfen, dann ist m.E. wieder mal das Übel nicht der Mitarbeiter, sondern die gewachsenen internen Verfahren / Computerprog's. Da blickt einfach keiner mehr durch und das wird nicht besser durch Outsourcing der Telefonhörerabnehmer - selbst zwischen den verschiedenen Telekom-Firmen klappen z.B. die Leitungsübernahmen nicht, weil irgendwelche Computerverfahren Ports nicht freigeben, Kundenkonten werden geplündert, weil auf Rechnung zu viel oder zu spät berechnet wird und was weis ich alles ...
Zu Outsourcing und was da den Mitarbeitern passieren kann hab ich ein gutes Beispiel im guten Bekanntenkreis ... ex Siemens IT Service wird zusammengelegt im Siemens Konzern mit Siemens Business Service, von da werden etliche Mitarbeiter in die Sinitec ausgegliedert (nur zur besseren Verwaltung) ... plötzlich wird Sinitec verkauft an A&O und wird zur A&O Itec und jetzt werden die Jungs weitergereicht zur A&O 4tec ... natürlich jedesmal mit Einschnitten bei den Mitarbeitern und jetzt kocht es dort genauso wie bei T... nur eben nicht so medienwirksam:
http://www.computerwoche.de/knowledge_center/it_services/591883/
http://www.computerwoche.de/knowledge_center/it_services/592748/?ILC-RSSFEED&feed=592748%20rssnews
http://www.igmetall-itk.de/index.php?article_id=766
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=665373
http://www.channelpartner.de/unternehmenundmaerkte/592748/index.html
... ich kenn auch da nicht alle Details und internas, aber das waren fast alles mal Siemens-Kollegen und zum Teil davor schon Nixdorf-Kollegen von mir. Familie - Schulden z.B. wegen Hausbau ... es gibt da einige Gründe warum die nicht mehr bereit sind schon wieder auf Geld zu verzichten, die haben ihren Beitrag zur Sanierung schon geleistet ... Motivation? Ich denke die meisten die heute in einem Familienbetrieb eines Klein- oder Mittelständlers arbeitet haben mehr Motivation wie einer bei den Großunternehmen, dort wird im großen Stil das Geld verbrannt und Neustrukturierungen werden am laufenden Band durchgezogen ... Erfolg wird dabei weder erwartet noch abgewartet.
Damit will ich jetzt abschließen, weder kenn ich "den" Lösungswege mit dem der Karren aus dem Dreck gezogen werden kann, noch werde ich dafür bezahlt ... hab genug mit meinem jeweiligen Arbeitgeber zu kämpfen.

Gruß Peter

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mike_bu

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Geschrieben am 17.05.2007 um 05:16 Uhr

Die miese Qualität von Hotline und Servicecentern (nicht nur der Telekom) liegt daran, das dort keine Fachleute mehr sitzen sondern angelernte Damen und Herren, die von der Technik oder den kaufmännischen Vorgängen in den meisten Fällen nichts verstehen.

Wenn man endlich mal wieder anfangen würde, ordentlich bezahlte Fachkräfte da hinzusetzen, würde sich die Qualität in kürzester Zeit erheblich verbessern. Und auch die Kundenzufriedenheit.
Aber solche Überlegungen zielen auf eine langfristige Strategie hinaus und sind für die quartalsfixierten Manager undenkbar.

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------ mike -------
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